Jahreshauptversammlung: Anerkennung, Dank und Respekt

Rund 50 Mitglieder der Feuerwehr Söldenau haben bei der Jahreshauptversammlung gemeinsam auf das Geschehen in den letzten zwei Jahren zurückgeblickt. Während 2021 von den Arbeiten am neuen Feuerwehrhaus geprägt war, lag der Fokus 2022 auf der verspäteten Feier des 150. Gründungsfestes.

Vom aktiven Feuerwehrbetrieb berichtete Kommandant Markus Klessinger, dass man ihn wegen Corona 2021 auf das Notwendigste einschränken musste. „2022 wurde alles leichter“, so der Kommandant. Ab dem Frühjahr habe man in kleinen Schritten wieder zum Normalbetrieb übergehen können. Aktuell hat die Söldenauer Wehr 40 Aktive, darunter vier Damen. Zwei Mitglieder sind aus der Jugendfeuerwehr in den aktiven Dienst übergetreten, ein Neumitglied ist zudem dazu gekommen

Die Bilanz: In 2021 gab es 14 Einsätze mit 180 geleisteten Stunden sowie 14 Übungen unter Corona-Auflagen, um vor allem das neue Mittlere Löschfahrzeug (MLF) kennenzulernen, mit 390 Stunden. 2022: 17 Einsätze mit 163 geleisteten Stunden, 14 Übungen plus das Ablegen der Leistungsabzeichen mit 562 Stunden.

Nachdem 2020 keinerlei Lehrgänge stattfanden, konnten 2021 in den Sommermonaten und 2022 wieder Lehrgänge besucht werden. „Alle Teilnehmer bestanden souverän. Dadurch haben wir nun 18 ausgebildete Atemschutzträger, was für unsere Feuerwehrgröße beispielhaft ist“, fasste Klessinger zusammen. Atemschutzwart Ralph Pfefferkorn ergänzte, dass man die vorgeschriebene Dreifachbesetzung locker realisieren könne. Zudem seien zwei Mitglieder in Wartestellung, um diese Gruppe weiter zu vergrößern.

Die Jugendfeuerwehr führte acht eigene Übungen im letzten Jahr durch und war auch bei jeder Übung der aktiven Mannschaft involviert. Letzteres erleichtere laut Jugendwart Christopher Luger den Übergang. Der Wissenstest, den alle in ihren Kategorien bestanden, konnte nur in Aldersbach absolviert werden. Durch einen weiteren Übertritt zu den Aktiven besteht, so Christopher Luger, sein Team heuer nur noch aus zwei Jugendlichen. Deswegen „müssen wir wieder schauen, dass wir Nachwuchs gewinnen“. Diesem Aufruf schloss sich Bürgermeister Stefan Lang und prognostizierte: „Ich weiß, wie gerne die Leute zu euch kommen.“

Der Bürgermeister blickte auch auf die erste Jahreshauptversammlung im noch nicht ganz fertigen Anbau zurück. „Damals sagten wir: Wenn wir zwei Jahre später wieder hier stehen, haben wir alles hinter uns.“ Alle müssten stolz auf das sein, was geschafft wurde – gerade auch in Zeiten, in denen „die Gesellschaft immer verrückter werde“. Die Anerkennung von Rettungskräften schwinde, sie seien Angriffen ausgesetzt. „Die Gesellschaft kann nur leben, wenn wir füreinander da sind und nicht gegeneinander arbeiten“, so Lang. Entsprechend wünsche er für 2023 wieder mehr Gelassenheit, ein „Runterkommen“ sowie weiterhin Zusammenhalt im ehrenamtlichen Feuerwehrdienst.

reisbrandinspektor Hans Walch zog in seinen Grußworten einen anschaulichen Vergleich zwischen Fußball und Feuerwehr: „Ein Fußballverein weiß, gegen welchen Gegner er als nächstes antritt. Doch wenn die Alarmierung erfolgt, ist bei der Feuerwehr nicht bekannt, wohin es geht und was vor Ort los ist.“ Entsprechend dankte er für deren Arbeit, die dahinterstehende Ausbildung und große Übungsbereitschaft. Gerade was die Lehrgängen angehe, sei die Söldenauer Wehr ein Vorbild. Auch für den Anbau, die Fahrzeugbeschaffung oder andere Angelegenheiten, „habt nicht lange geredet, sondern gemacht“. Das mache die Söldenauer Kameradschaft aus.

Eine Überraschung gab es dann für Hans Wimmer. Er wurde zum Ehrenmitglied ernannt. „Er macht sich seit Jahrzehnten für die Feuerwehr verdient“, so Vorstand Manfred Weinberger. Er sei aktives Mitglied, unterstütze in diversen Bereichen und sei zuletzt als Festausschussvorsitzender maßgeblich am Gelingen des Gründungsfestes beteiligt gewesen. Wimmer betonte, alles stets gerne getan zu haben. Das Fest sei nicht aufgrund seiner Person, sondern wegen des Miteinanders so toll geworden. „Jeder hat dazugeholfen. Daher danke ich allen von A-Z, damit ich ja niemanden vergesse.“

Bild und Text von Doris Wild-Weitlaner.

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